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Golddrahtimplantationen

Einsatzgebiete dieser seit einigen Jahrzenten praktizierten medizinischen Anwendung sind v. a. die chronisch degenerativen, schmerzhaften Gelenkerkrankungen. Davon betroffen sind häufig mittelalte bis ältere Hunde (deutlich seltener auch Katzen), die z. B. Hüftdysplasien, Arthrosen der Hüften, Kniegelenke, Ellenbogen, Schultergelenke, der Zehengelenke und/oder Arthrosen oder Spondylosen der Wirbelsäule aufweisen.

Ziel der Gold­draht­implantationen

Angestrebtes Ziel ist im besten Fall die Schmerz­freiheit des Patienten. In jedem Fall sollte die medikamentöse Schmerztherapie auf ein deutlich geringeres Maß reduziert werden können.

Keine Behandlungsmethode kann 100%igen Erfolg versprechen – so auch nicht die Golddrahtimplantation. Doch die Lebensqualität wird ohne Nebenwirkungen deutlich verbessert.

Was bedeutet Goldimplantation?

Bei dieser Behandlungsmethode werden den Patienten in Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) Feingolddrahtstückchen (Reinheitsgrad 99,99 %) von bis zu 3 mm Länge und einem Durchmesser von 1 mm mittels spezieller Kanülen eingesetzt. Dieser Eingriff wird unter sterilen Bedingungen in unserem Operationsraum vorgenommen.

Wie bei den meisten operativen Eingriffen werden die Tiere während der teilweise langen Behandlungsdauer infundiert, monitorüberwacht und mit Sauerstoff versorgt.

Das Gold wird nach vorangegangener umfangreicher Diagnostik (Vorbericht, Palpation, Gelenksfunktionsprüfung, Gangbildanalyse, Röntgendiagnostik) über jeweils einen kleinen Hautschnitt in aller Regel dicht an das betroffene Gelenk implantiert; häufig sind es mehrere Implantate pro Gelenk. Hieraus ergibt sich natürlich, dass zuvor die betroffene Körperregion von Haaren befreit werden muss.

Was bewirkt die Golddrahtimplantation?

Vordergründig besteht die Hauptwirkung in der Schmerzreduktion. Das Gewebe im Bereich der betroffenen, arthrotisch veränderten Gelenke weist einen veränderten pH-Wert auf. Dieser wird durch das 24-karätige Gold neutralisiert. Somit werden die ansonsten immer weiter ablaufenden Entzündungsreaktionen des Körpers gehemmt. Hieraus resultieren im besten Fall Schmerzfreiheit und damit eine bessere Belastung z. B. der betroffenen Gliedmaße. Bewegungsabläufe werden wieder geschmeidiger – die Lebensqualität steigt.

Bereits vorhandene Veränderungen des knöchernen Bewegungsapparates wie z. B. Arthrosen oder Spondylosen werden natürlich, wie auch bei allen anderen Behandlungsmethoden, nicht verschwinden. Lediglich ihre negativen Auswirkungen auf den Organismus (Entzündungen, Schmerzen, Fehlbelastungen und -haltungen) sowie eine weitere rasante Ausbreitung dieser Veränderungen sollen mit der beschriebenen Methode reduziert werden.

Nachsorge

Die kleinen Hautschnitte bedürfen in aller Regel keiner besonderen Nachsorge. Allenfalls werden vereinzelt nach ca. 10 Tagen Fäden gezogen. Die Patienten werden eine gewisse Zeit brauchen, um von ihrer chronischen Schmerzerkrankung zu genesen.

Der Zustand, der Monate oder sogar Jahre Zeit zur Entwicklung hatte, wird auch eine gewisse Zeit benötigen, um zu regenerieren. In den ersten 10 bis 14 Tagen nach der Golddrahtimplantation sollten die Hunde strikte Leinenruhe erfahren und es sollte ganz bewusst nur Schritt gegangen werden. Danach sollte ein langsames Antrainieren, evtl. auch in Kombination mit einer gezielten Physiotherapie, erfolgen. In der ersten Zeit nach der Golddrahtimplantation werden Bewegungsabläufe normalisiert. Muskeln, die lange Zeit nicht oder fehlbelastet worden sind, müssen nun wieder ihre Arbeit aufnehmen. Das kann vorübergehend sogar zu einer scheinbaren Verschlechterung der Schmerzsituation führen. Dies ist auf den bisher fehlenden Trainingseffekt und dem hieraus resultierenden Muskelkater zurückzuführen. In jedem Fall werden wir gemeinsam den Regenerationsverlauf beurteilen.

Das allgemeine Vorgehen

Sollte wir Ihr Interesse an dieser Methode geweckt haben, gehen wir in der Regel wie folgt vor:

  1. eingehende Erhebung des Vorberichtes und „Erstuntersuchung“ sowie ggf. Gangbildanalyse und Beurteilung bereits vorhandener Röntgenaufnahmen
  2. evtl. zusätzliche Röntgenaufnahmen, häufig in leichter Narkose
  3. auf Wunsch im direkten Anschluss die Goldimplantation
  4. Nachbesprechung
  5. ggf. Rücküberweisung an den Haustierarzt